Warum ich so lange nicht gebloggt habe

Dem einen oder anderen ist es ganz sicher aufgefallen, dass ich mich in den letzten anderthalb Jahren hier rar gemacht habe. Neulich hat mich dann doch wieder die Lust gepackt, und ich habe über das erste Schuljahr des Kopfs gebloggt.  Und dann dachte ich, dass ich einfach so weiter machen kann und es würde nur so aus mir raussprudeln. Denkste. Passierte nicht. Dafür hänge ich in meiner Blog-Lethargie fest und bemerke, wie das alles nicht mehr so wichtig erscheint. Heute will ich das mal runterschreiben, warum das so ist und ich einfach nicht mehr so viel Lust aufs Bloggen habe.

Ich habe als junge Mutter angefangen, mich mit dem Thema Familie, Vereinbarkeit, Entwicklung und gemeinsam wachsen auseinander zu setzen. Ich merkte, als das Kind dann ein halbes Jahr alt war und ich deutlich mehr organisieren musste als nur unseren Kühlschrank, dass sich ziemlich viel verändert im Leben mit Kind. Sicherlich – die Situation war ziemlich neu. Da hast du ein halbjähriges Kind, das langsam aber sicher die Welt erkundet und der rosa-blaue Babymoon weicht dem Alltag als Familie. Plötzlich kommt man an seine Grenzen – körperlich, emotional und geistig. Du musst Kita-Plätze, einen eigenen Job, einen Haushalt, deine Beziehung und möglicherweise auch noch deinen Körper organisieren und scheiterst kläglich, weil das doch alles ne Spur zu dolle ist. Oder aber: Weil man es vorher so gar nicht kannte, wird es dann, wenn alles auf einen zukommt, plötzlich ne heiden Arbeit. Und weil ich das gar nicht so gut verarbeiten konnte, habe ich angefangen zu schreiben.

Der Blog war mein Ventil mit den Veränderungen in meinem Leben umzugehen.

Heute ist das anders. Seit zwei oder drei Jahren bin ich in dieser Rolle/ in diesem Leben angekommen. Wir sind als Familie ein ziemlich gutes Team. Ich mache mir über vieles nicht mehr so viele Sorgen, weil ich gelernt habe, dass es sich schon irgendwie fügt. Das Kind ist mit fast sieben Jahren auch nicht mehr so klein, dass es permanent Hilfe benötigt. Kurzum: Es macht es leichter mit der Zeit.

Zwischendurch habe ich immer mal wieder Themen, die mich beschäftigen und die in meinem Kopf aufblitzen. Dann aber, im Bruchteil einer Sekunde, habe ich dieses Thema zuende gedacht und sehe es gar nicht mehr als Thema, das ich auf dem Blog thematisieren könnte.

Der Blog war lange mein verlängerter Gedanke.

Jetzt ist er das nicht mehr. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich sowieso vieles vergesse und nicht so lange im Kopf habe. Auch so ein Phänom über das ich vielleicht igendwann auch mal schreibe, wenn ichs nicht vergesse…

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