Urlaubslektüre: Diese Bücher habe ich gelesen

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Ich freue mich, dass auf Facebook doch Interesse an meiner Urlaubslektüre bekundet wurde. Zwar ist der Urlaub schon fast zwei Wochen her – aber ich zeige euch dennoch gern, was ich gelesen habe. Allerdings muss ich dazu sagen, dass wirklich nur ein gedrucktes Exemplar dabei war. Zwei andere Bücher sind elektronisch auf meinem Tolino.

Zu meiner Buchauswahl muss ich sagen, dass ich nicht die Freundin komplizierter Sachverhalte bin. Verschwörungen, Theorien, historische Romane sind alles nicht meins. Leichte Sommerromane und derbere Titel mag ich hingegen schon sehr. Ihr werdet es gleich lesen…

Buch 1: Guglhupfgeschwader (ISBN: 978-3-423-26231-6)

51NioEdGzDLSeit dem ersten Eberhofer bin ich eigentlich Fan von Rita Falk und dem kruden Polizisten. Ich mag auch die Verfilmungen der Bücher. Wer mich und meinen relativ einfachen Humor kennt, wird verstehen, warum ich die Eberhofer-Krimis gern mag. Die Sprache, die Kaltschnäuzigkeit, die derben Dialoge und Charaktere – das ist meins. Daher bestelle ich die Bücher eigentlich schon immer weit im Voraus vor. So auch beim zehnten Fall vom Eberhofer. Angekündigt war das Buch für den 19. August, dann hat sich die Veröffentlichung aber nach vorn verschoben, sodass das Buch letztendlich am Tag unserer Abreise geliefert werden sollte. Ich stand total nervös am Fenster und hielt Ausschau nach dem Fahrer. Als ich ihn dann sah, stalkte ich den Mann regelrecht. Ich beobachtete, zu welchen Häusern er lief und wohin er als nächstes ging. Aber er klingelte nicht. Und mir saß auch der Mann im Nacken, der ja gern das Auto für den Urlaub packen wollte. Aber dann – im Postkasten steckte das Buch! Allerdings so fest, dass wir zu zweit daran zerrten, um es irgendwie rauszubekommen. Es war quasi das erste Packstück, das im Auto Platz fand… Innerhalb weniger Tage hatte ich den Eberhofer durch. Das ist kein Ding bei den Büchern – die Sprache ist so einfach und schnell, dass man da fix durchkommt. Ich konnte es auch wirklich nicht aus der Hand legen, weil ziemlich lange erstmal nichts passierte und der Fall so vor sich hin dümpelte. Aber dann… Der Mann las im Anschluss dann auch – seitdem versucht er, bayerisch zu sprechen. Himmel!

Buch 2: Die besten Wanderwege der Wanderhure (ISBN: 978-3863910341)

41EM5Coh4cL._SX335_BO1,204,203,200_Der Titel hat mich echt gefesselt… Das Buch von Julius Fischer hat nur knapp 150 Seiten, von daher nur so ein Happen für Zwischendurch. Ich wusste aber nicht, was mich erwartet, dachte bei dem Titel aber in der Tat an eine amüsante Geschichte einer Wanderhure. Dass der Titel nur ein Verkaufstitel ist, habe ich dann im Prolog erfahren. Also nix mit Wanderhure. Julius Fischer, das muss man wissen, ist wie ich Jahrgang 84 und aus dem Osten. Er kommt aus der Poetry Slam Ecke – von daher kann man schon erahnen, wie der Stil des Buches ist. Die kleinen Anekdote finde ich doch sehr unterhaltsam. Am liebsten mochte ich aber die Geschichte von Hund Bruno, der ziemlich alt ist. Sein Besitzer muss geschäftlich weg und überlässt seinem Bruder den Hund. Der wiederum geht mit dem Hund in einen Elektronikmarkt. Bruno verstirbt an Ort und Stelle zwischen Flachbildschirmen und Surround-Systemen. Aber wohin jetzt mit dem toten Tier? Die Mitarbeiter sind auch recht ratlos. Man findet dann aber einen Karton eines Fernsehers, in den Bruno passt. Zum Brüllen ist die Beschreibung, wie der Mann mit dem Karton durch die Kassen gehen darf, ohne den vermeintlichen Fernseher zu zahlen. Und wie er den Karton dann in sein Auto wuchtet, schön auf die Rückband. Als dann auch noch der Fernsehkarton aus dem Auto geklaut wird, und ein kleiner Krimineller dann sein blaues Wunder erlebt … Herrlich! Ja, das fand ich dann doch wirklich witzig.

Buch 3: Inselfrauen (ISBN: 978-3-7341-0059-8)

51MvolwBi6LIch gehöre auch zu der Gattung Frauen, die seichte Liebesromane ganz nett finden. Aber nicht zu kitschig und nicht zu sehr drüber. Also entschied ich mich für Inselfrauen. Die Weiterleitung zum Weltbild-Shop auf meinem Tolino zeigte mir den Roman als Empfehlung an. Ich war anfangs skeptisch, ob ich wirklich so etwas Schnulziges im Urlaub lesen wollte. Da die Auswahl aber ansonsten nicht mein Geschmack war, kaufte ich es doch. Es waren nicht ganz 400 Seiten, die ich da vor mir hatte, aber es waren nach Buch 1 und 2 ja noch Tage vom Urlaub über. Also begann ich zu lesen und tauchte in eine Geschichte ein, die auf der Insel Borkum spielt. Ich bin Inselfan durch und durch – Nordsee darf mir immer unter die Füße kommen, von daher war ich sofort sehr angetan. Auch die Beschreibungen der Orte, die Sylvia Lott da niederschreibt, vermittelt das Gefühl, ich wäre quasi vor Ort. Vielleicht faszinierte mich das auch nur so, weil wir in der Eifel waren und ich dann doch lieber gern an der See Urlaub gemacht hätte. Auf jeden Fall geht es um ein junges Mädchen, das Ende der 60er Jahre in einer Urlaubspension arbeitet, sich in einen Insulaner verliebt und dann bei der Abreise von ihm sitzengelassen wird. Danach haben die beiden Kontakt mehr. Sie ist für alle Zeit verhunzt, weil sie keinem Mann mehr vertrauen will. 60 Jahre und einen Burnout später kommt sie zur Erholung zurück auf die Insel und richtet sich in eben dieser Pension ein. Natürlich laufen sich die beiden wieder über den Weg, natürlich kommt es zur Aussprache und natürlich wird am Ende doch alles schick. Nebenher gibt es viele kleinere Anekdoten. Zum Beispiel wie Frauen früher auf der Insel lebten, als ihre Männer noch Walfänger waren. Oder wie das damals kurz vor den 86ern war, als junge Frauen schwanger wurden und heiraten mussten, um nicht als Schande dazustehen. Trotz meiner anfänglichen Skepsis war das Buch in keinster Weise zu schnulzig. Da es dann doch so viele Nebenschauplätze gab, wurde die eigentliche Story nie langweilig. Und es hat mir gezeigt, dass man auch jenseits der 20 noch sein Herz verlieren kann. Sehr schön.

Jetzt möchte ich aber mal von euch wissen, was ihr so im Urlaub lest. Lieber Romane, Sachbücher, Ratgeber oder Krimis? Kommentiert gern hier drunter.

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